Am Niederrhein. Es nieselt. Egal. Leon beißt in seine Banane, kaut zufrieden und sagt mit vollem Mund: „Irgendwie kommt die Kälte gar nicht richtig in mich rein.“ Kein Wunder. Gerade hat sich Leon fast zwei Stunden lang warmgerannt, geschossen, geköpft. Jetzt ist Snackpause, das Team von DB SoccerCamps verteilt Getränke, Obst und Fitnessriegel, zu Mittag gibt es Spaghetti Bolognese im warmen Vereinsheim des 1. FC Lintfort – dazwischen jede Menge Sport und Spaß.
Es ist eine kleine Premiere in Kamp-Lintfort. Klartext veranstaltet hier zum zehnten Mal ein Ferien-Fußballcamp. Auch getanzt und geboxt wurde bereits. Judith Neu und Jana Boddenberg vom Jugendamt sind happy. „Diese Kooperation mit Klartext ist gewachsen, es sind fast schon gelernte Abläufe. Und die Kids, die in den Ferien nicht wegfahren können mit ihren Familien, haben unglaublich großen Spaß. Sie fragen schon immer lange vor dem nächsten Event.“

Es ist auch eine Premiere für Klartext. Der Verein organisiert diese besonderen Ferienfreizeiten für benachteiligte Kinder und Jugendliche in allen vier Wir4-Städten, aber zum ersten Mal in zweien gleichzeitig. Operativ möglich macht das der Xantener Daniel Beine mit seiner Fußballschule DB SoccerCamps und mittlerweile fast 20 jungen Trainerinnen und Trainern vom Niederrhein, die ihn unterstützen. Klartext-Vorsitzender Michael Paßon lobt: „Das ist professionell, sehr sympathisch und kommt bei den Kids super an. Super ist auch die Klasse-Betreuung durch die Jugendämter, in allen unseren Städten. Das ist alles andere als selbstverständlich. Wir sind zufrieden und die Anmeldezahlen von 40 pro Standort sprechen ebenfalls für sich.“

Beine spielt hier gerne Doppelpass. „Das ist schon unglaublich, was dieser Verein alles auf die Beine stellt, auch außerhalb von Feriencamps. Da sind wir doppelt gerne Teil der Aktionen.“ Für das Camp auf der Platzanlage von Concordia Rheinberg hat der 36-Jährige das Trainerteam Janine vom SV Walbeck und Justin von den Sportfreunden Brokhuysen gewinnen können. Die beiden teilen die heterogene Gruppe zum Auftakt erstmal in Grüppchen ein. Herausfinden, wer bereits auf welchem Niveau kicken kann. Es ist das zweite Klartext-Camp in Rheinberg und Concordia-Macher Dieter Wiekhorst sagt: „Toll. Wir sind als Verein in unserem Stadtteil ja auch sozialer Kitt und sehen uns auch in dieser Verantwortung. Was hier passiert, ist sehr wertvoll.“
Es nieselt immer noch. Egal. Die Banane ist längst abtrainiert, die Camps sind vorbei. Aber die nächsten Ferien kommen bestimmt.